(English version below)
Silvia Prell widmet sich bei den Ausgrabungstätigkeiten in Tell el-Dab’a einer Fundgruppe, deren Faszination sich oftmals erst auf den zweiten Blick offenbart: die archäologischen Kleinfunde. Gerade die kleinen Dinge enthalten häufig wertvolle Informationen und ermöglichen eine umfassende Charakterisierung von Fundgruppen.
Silvia Prell muss sich „nicht die Nase an einer Vitrine platt drücken“, um sich mit den Objekten zu beschäftigen. Sie kann Objekte anfassen, die eine ganz eigene Sprache sprechen:
Man begegnet unmittelbar dem Wirken der Menschen. Wenn beispielsweise bei einem Skarabäus die Durchbohrung fehlgeschlagen ist, sehe ich im Geiste, wie sich der Handwerker einst darüber ärgerte.
Daneben erfordert es oft „detektivische“ Arbeit und Herumfragen bei Kollegen, um der Funktion einzelner Dinge auf die Spur zu kommen. Erst kürzlich konnte sie ein Objekt aus Fayence als Auge einer Nilpferdstatuette identifizieren.
Derzeit bearbeitet Silvia Prell die Kleinfunde aus den Grabungen des Areals R/III. Diese werden zunächst sortiert, inventarisiert und dann auch fotografiert und gezeichnet. Beim Fundareal R/III handelt es sich um ein Verwaltungszentrum und Stadtviertel aus der späten Zweiten Zwischenzeit. Unter den zahlreichen Kleinfunden befinden sich unter anderem Tier- und Menschenfigürchen aus Ton, Fayenceperlen, eine Opferplatte und Einlagen und Knöpfe aus Knochen.
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English version:
At the excavations in Tell el-Dab’a Silvia Prell dedicates herself to a group of material whose fascination is often revealed only after a second glance: the archaeological small find. In many cases these small objects provide valuable information and allow a comprehensive characterization of archaeological groups of findings.

Silvia Prell mit dem Auge einer Nilpferdstatuette / Silvia Prell with the eye of a hippopotamus statuette
Silvia Prell is not obliged to look at the object through a glass case to deal with them. She can touch the objects, and let them speak to her in their own language.
You have a direct encounter with the work of the people. When the perforation of a scarab fails, I can see in my mind’s eye how the craftsman was upset with himself.
Furthermore „investigative“ methods, including enquiring from one’s colleagues are often required to get begin to explain individual pieces. Recently she was able to identify a fayence object as the eye of a hippopotamus statuette.
She is currently registering the small finds from the excavations in area R/III. These are first sorted, then inventoried, photographed and drawn. The area R/III is an administrative center and a domestic district from the late Second Intermediate Period. Among the numerous small finds are human and animal figurines made of clay, fayence beads, an offering plate, and inlays and knobs made of bone.